Weltweitwandern Geheimtipp Cilento: Softhiking & Slow Food
http://www.weltweitwandern.at/europa/italien/cilento-soft-hiking-slow-food/

Es hat mehr als ein Jahr gedauert, dass wir diese Reise antreten konnten. Heute geht es endlich los! Ich bin so dankbar, dass wir das nun als Familie (mein Mann, meine Mutter, mein Bruder und seine Frau) erleben dürfen ❤. Mille gracie!
Ich werde hier Teile des Reiseprogramms von WWW übernehmen und als solche mit einem Stern markieren.
25. September 2021 – Flug nach Neapel
Abfahrt zum Flughafen per Großraumtaxi (danke Bernhard für die Bestellung 👍) um 15.20 Uhr (48 Euro)

Wir sitzen am Flughafen und warten. Und was tut man wenn man wartet? Man sieht sich um und entdeckt Delfinflieger!!
Nach einem sehr ruhigen Flug, treffen wir unsere Wanderführerin Elisabeth und die Gruppe. Der Bus bringt uns ins Cilento ins malerischen Fischerdorf San Marco di Castellabate ins Hotel Garden Riviera (Fahrzeit ca. 2 Stunden, 120 Kilometer). Weil es schon sehr spät ist, gibt es leider kein gemeinsames Abendessen mehr, aber vielleicht noch ein Glas Wein auf der Terrasse.
26. September 2021 – Wildes Hinterland
Nach dem Frühstück geht es schon um 8:15 Uhr los und wir fahren ins „wilde Hinterland” des Cilentos und wandern durch die Gola del Calore, ein vom WWF geschütztes Gebiet, in dem der Fischotter noch ungestört leben darf. Fast tropisch wirkt der Wald mit seinen riesigen Lorbeerbäumen und Hainbuchen. Wir wandern durch Wald und durch die imposante Schlucht.







In Felitto gibt es zum Mittagessen handgerollte Fusilli, typisch für das reizvolle Bergdorf.
Ein Teil der Gruppe fährt von dort mit dem Bus zurück, zu sechst gehen wir zurück zum Ausgangspunkt.
Nach 1,5 Stunden Busfahrt entlässt uns unser Fahrer Raffaelo in Santa Maria und wir gehen noch durch den Ort zurück zum Hotel.






27. September 2021 – Wanderung zum Kap der Sirenen & Castellabate
Heute wanderten wir vom Hotel aus mit traumhaften Ausblicken entlang über Santa Maria und San Marco der Küste entlang zur Punta Licosa, jener Landzunge, vor der sich laut Homers Erzählungen einst die Sirene Lycosa aus unerfüllter Liebe zu Odysseus in die Tiefen des Meeres gestürzt hatte. Die Wanderung führt uns von dort durch Föhrenwälder bis Ogliastro Marina.








Wir können dort unsere mitgebrachte Jause nach mehr als 11 Kilometern essen und fahren dann mit dem Linienbus hinauf in das Bergdorf Castellabate, das wir nachmittags erforschen und durch die engen Gässchen flanieren. Ein kühles sehr gutes Bier und ein Eis gibt es auch 😃👍Der Ort ist berühmt geworden als Drehort für den italienischen Klassiker „Benvenuti al Sud“.






Abends werden wir nochmals nach dem Abendessen in Santa Maria eine letzte Bergwertung zurück zum Hotel in Angriff nehmen. 😉
28. September 2021 – Mozarella und Antike
Wir besuchen eine der edelsten und bekanntesten Büffelmozzarellabetriebe Kampaniens. Die Tenuta Vannulo ist ein Vorzeigebetrieb, bei dem die Wasserbüffel im Sumpf suhlen dürfen und sogar mit klassischer Musik berieselt werden. Nach der Besichtigung der Käserei sowie des Stalles probieren wir sie: frische Mozzarella und Riccota, nur von Hand gefertigt und nur ab Hof verkauft, Brot und Olivenöl.











Nachmittags ließen wir uns in die Welt der Antike versetzen, als wir die dorischen Tempel von Paestum besichtigten. Ihre vollkommenen Proportionen sind beeindruckend. Entspannend wirkt der weiße Stein inmitten des weitläufigen Geländes in sattem Grün. Mancher braucht nähere Erklärungen zum Thema optische Täuschungen und Säulendicke.
Im Museum konnten wir unter anderem das bekannte „Grab des Tauchers“ bestaunen.
Abendessen werden wir wieder unten im Ort Santa Maria. Die Suche gestaltete sich als etwas schwierig, da das Wunschlokal geschlossen hatte. Die Alternative war leider eine mäßig gute Wahl, da es die meisten Dinge auf der Karte nicht mehr gab. So begnügten wir uns mit einem Vorspeisenteller, der sehr gut war und einer Flasche Wein. Wir beschlossen, noch woanders Calamari fritti zum Naschen und dazu Rotwein für alle (mittlerweile waren wir zu acht) zu bestellen. Und damit nahm ein noch sehr explosiver Tagesausklang seinen Lauf: denn Portion, Teller bzw. „plate“ und deren Auslegung können eine Preisdifferenz von € 100 ausmachen und mit der Androhung, die Polizei zu rufen, enden. „Unmögliche“ Gäste mit Sonderwünschen gehören mies behandelt! Bernhard hat die Situation dann doch beruhigen können, man einigte sich zu einem Kompromiss, der schale Nachgeschmack über den Tisch gezogen worden zu sein bleibt aber. Wir hatten aber trotzdem unseren Spaß.
29. September 2022 – Die romantische Bucht Baia degli Infreschi und Museo Mediterranea
Heute ging es in den Süden des Cilentos, nach Marina di Camerota.


Vom Lentiscelle-Strand aus starteten wir unsere Wanderung durch duftende Macchia zur Baia degli Infreschi. Wild und zerklüftet präsentiert sich die Küste hier und türkisblau leuchtet das Meer. Die Wanderung war kilometermäßig zwar nicht so weit, dennoch verlangte sie uns wegen der hohen Temperaturen und insbesondere der hohen Luftfeuchtigkeit einiges ab. Ich muss zugeben zwischendurch musste ich einige Male ein bisschen fluchen und jammern. Aber die Bucht an unserem Ziel, das Schwimmen im Meer und das Picknick entschädigten für alle Mühen.






Zurück führen wir mit dem Boot, wobei wir an vielen Grotten vorbeikamen. Der Wellengang war höher als erwartet und trotzdem navigierte der Kapitän in einige sogar hinein.





In Pioppi, einem beschaulichen Ort, wurden vom amerikanischen Ernährungswissenschaftler Ancel Keys die Richtlinien der Mittelmeerdiät entwickelt. Die sogenannte Dieta Mediterranea, eine der gesündesten Ernährungsformen, wurde sogar zum immateriellen Weltkulturerbe ernannt. Das Museum nahmen wir am Rückweg noch mit, hätten wir uns ehrlich gesagt aber sparen können. Das Abendessen im Hotel war wieder sehr gut. Wir freuen uns auf den morgigen Tag.
30. September 2021 – Mare und Kochkurs
Heute war unser wanderfreier Tag. Nach einem langen, genussvoll Frühstück zogen wir hinunter in den Ort, um dort ein bisschen zu flanieren, andere suchten sich ein schönes Plätzchen am Meer und eine von uns könnte nicht genug bekommen und wanderte alleine 20 Kilometer durch die Macchia! Wir Faultiere machten anders Urlaub und verbrachten den sonnigen Nachmittag lesend und schlafend am Pool.




Um 17 Uhr holte uns wieder der Bus ab und brachte uns zum abendlichen Kochkurs im Landhaus „sulle onde della Collina“, wo wir unter Anleitung des sympathischen Kochs Danilo typische cilentanische Gerichte zubereiteten. Wir schnippelten Gemüse, machten Nudeln mit der Nudelmaschine, füllten Ravioli mit Ricotta, der nur mit schwarzem Pfeffer gewürzt war und filetierten Fisch. Elisabeth ließ in der Zwischenzeit ein Gewitter aufziehen, das uns den Himmel mit beeindruckenden Blitzen beim Essen erhellte. Tolle Kulisse zum kulinarischen Genuss.
Buon appetito!










1. Oktober 2021 – Punta Tresina
Heute ist unser letzter Wandertag und es ist kaum zu glauben, wie schnell die Zeit verging.
Der Bus bringt uns nach kurzer Fahrzeit zum Ausgangspunkt unserer Wanderung durch das Naturschutzgebiet zwischen Agropoli und S. Maria di Castellabate. Der Weg führt uns teils auf breiten Wirtschaftswegen teils auf schmalen Saumpfaden durch unberührte Natur. Üppige Mittelmeermacchia und eine Vielfalt an Pflanzen begleiten uns. Das blitzblaue, manchmal türkis schimmernde Meer begleitet uns den ganzen Weg, manchmal tief unter uns, dann wieder gleich neben dem Weg. Wunderbar erholsame Ausblicke.









Unterwegs besuchen wir das Weingut von Ida und Manuel und verkosten deren Produkte. Die Lage ist atemberaubend schön, weit und breit kein weiteres Haus, nur Olivenbäume und Weinreben.








Nach der insgesamt ca. 12 Kilometer langen Wanderung erreichen wir vor dem letzten gemeinsamen Abendessen den langen Sandstrand von Santa Maria und genießen die Sonne, den Sand und das Meer.