15.12.2019 – Spaziergang am Liesingbach

Gestern waren wir zur Feuerzangenbowle bei Freunden eingeladen, heute ist es Zeit zum Auslüften, außerdem müssen wir gefühlten 10.000 cal in Form von Keksen, Broten, Auflauf, Bowle, … mit ein bisschen Bewegung entgegen treten.

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, in neun Tagen ist Weihnachten und es gibt in Wien keinen Schnee 😉 Stattdessen laden 7 Grad und Sonne zum Spazierengehen ein.

An solchen Tagen, wenn es nicht nebelig in der Stadt ist und man deshalb nicht auf die Wiener Hausberge muss, um etwas Sonne abzukriegen, ziehe ich oft mein schlaues Buch „Wien geht“ von Jine Knapp und Loris Knoll (übrigens ein heißer Tipp für alle wandernden Städter), in dem Fall Teil 2, zu Rate und wir begeben uns auf Stadtwanderforschung. Das ist immer ziemlich lustig, weil man Ecken der Stadt kennenlernt, von denen man bestenfalls schon mal was gehört hat, aber noch nie dort war.

Heute führte uns das Büchlein in den 23. Wiener Gemeindebezirk, genauer nach Inzersdorf, dessen Pfarrkirchturm man zwar schon x-mal von der Autobahnaus- bzw. -einfahrt gesehen hat, doch nie sonderliche Beachtung geschenkt hat. Erstaunlich, was sich so unter der Autobahn verbirgt; wir wussten es nicht.

Von der Inzerdorfer Kirche, vorbei an den Inzersdorfer k&k Lebensmittelwerken durch den Draschepark gelangen wir an den Liesingbach. Wir wussten zwar, dass man diesen mit dem Rad entlang fahren kann, der Spazierweg war uns aber nicht bekannt.

Inzersdorfer – wir Österreicher kennen die Dose 🤣

Ich muss ehrlich zugeben, es ist auch nicht unbedingt sonderlich schön, trotzdem leben hier Biber und Reiher, zweiteren haben wir auch gesehen, und man findet Schrebergarten Siedlungen an (verborgenen) Schotterteichen, mitten im/neben/unter Autobahn-Kleeblättern, nahe Ein- und Ausfallstraßen, von denen ich nichts wusste oder ahnte und richtige Juwele mitten in diesem riesigen Flächenbezirk Wiens sind.

Was verbirgt sich da vor Alt-Erlaas Wohntürmen???
Biber mit Biss

Für mich potthässlich und doch beeindruckend sind die Wohntürme Alt-Erlaas, die ich nur aus der Entfernung oder aus diversen Fernsehfilmen kenne. Ich wusste nicht, dass sich da rundherum große Grünanlagen, Rad- und Spazierwege befinden. Nicht, dass ich da unbedingt nochmals hin muss, war es doch ein interessanter Spaziergang in einer Ecke der Stadt, wo ich noch nie war, obwohl ich hier schon mehr als die Hälfte meines Lebens lebe.

Rote Tür in einen verwilderten Garten
Reiher

Herbst 2019

Der große Vorteil, wenn man Familie in der Steiermark hat, ist, dass man so oft man will diese wunderschöne Gegend besuchen kann und noch dazu im eigenen Bett schläft und nicht Unsummen für Hotelzimmer ausgeben muss, die es zur Sturm- und Maronizeit in der Weingegend eh nicht gibt.

Grundsätzlich ist die steirische Toskana immer wieder einen Besuch wert. Schmale Straßen schlängeln sich sich zwischen Weinbergen und Buschenschänken Hügel rauf und runter. Kleine Kapelle stehen wie nur dafür errichtet malerisch an den höchsten Punkten. Nur, im goldenen Oktober erlebt man das nur in der Kolonne, eingepfercht zwischen Porsche und Lamborghini. Die Folge? Total überhöhte Preise für den guten Tropfen, superschicke Weingüter, in die sich Otto Normalverbraucher kaum hineintraut und wenn, fast tot umfällt ob der Preise die verlangt werden.

Da lobe ich mir die stillere Steiermark, fern ab vom großen Trubel. Rund um Weiz, Birkfeld, Hartberg gibt es auch sehr schöne Ecken. Nicht so schick, herber der Charme, doch sehr wohl reizvoll, weil viel uriger.

Leuchtende Ebereschen

Es ist nicht sehr aufwendig,  der Wiener Nebelsuppe zu entrinnen,  denn spätestens bei Seebenstein reißt die Nebeldecke auf und lüftet blitzblauen Himmel und die Möglichkeit zum Sonne tanken.
Gerne nächstes Wochenende wieder 😁