Sabine und Robert haben sich für einen Tag ein Auto gemietet um nach Silikon Valley zu fahren. Uns interessiert das gar nicht. Außerdem ist unser Zimmer noch für eine Nacht gebucht und wir wollen uns unbedingt die Point Reyes Halbinsel anschauen.Also brachten wir die beiden nach Novato zum Autoverleih.
Zurück in Point Reyes Station hüpften wir ins Wanderzeug und fuhren zuerst ins Bear Road Valley zum Earthquake Trail, weil wir uns unbedingt die San Andreas Spalte ansehen wollten. Es gab zwar nicht viel zu sehen, außer einen Zaun, der sich 1906 um gute 5 Meter bei dem starken Erdbeben damals verschoben hat, trotzdem wurden wir uns der Naturgewalt, die da unter unseren Füßen schlummert, erst hier so richtig bewusst.




Wir mussten dann noch tanken, um hinaus bis zum Leuchtturm zu kommen, und dazu müssten wir zurück in den Ort, wo am Samstag halb San Francisco unterwegs zu sein scheint. Unglaublich wie viele Rad- und Motorradfahrer unterwegs sind und sich ein richtiger Stau um die Tankstelle und in der Hauptstraße bildete.
Darum befürchtete ich, dass wir in geschlossener Kolonne auf die Halbinsel fahren würden, aber so schlimm war es dann doch nicht.
Point Reyes ist riesig, leider nicht grün wie im Reisführer, aber dennoch beeindruckend. Wir ließen uns Zeit und fuhren zuerst zum Drake Beach. Am Weg dorthin sahen wir Hirsche mit richtig großem Geweih. Am Strand hielt ich gleich mal die Füße in den Pazifik, der saukalt ist. So kalt habe ich das Wasser gar nicht in Erinnerung.



Weiter gings zum Chimney Rock, den man schon vom Drake Beach sehen kann. Dort konnten wir Seeelefanten beobachten, die in der Bucht einen ganzen Strand für sich beanspruchen. Danach wanderten wir hinaus zu Chimneys Rock. Es war nicht weit, aber wir waren fast allein und hatten einen tollen Blick Richtung Süden in die Bucht, in der teilweise noch eine Nebelbank lag. Dort zauberten wir zum Amüsement aller anderen unsere Nachmittagsjause heraus, samt Geschirrtuch als Tischtuch, und beobachteten mindestens 5 Wale, die man an ihren Wasserfontänen gut erkennen konnte. Edi hat einmal sogar eine der Schwanzflosse, leider nur unscharf, fotografieren können. Mich beeindrucken diese riesigen Tiere jedesmal aufs neue. Wir saßen da sicher eine Stunde an diesem Aussichtspunkt und ich entdeckte erst am Rückweg die Robben, die genau unterhalb in der Sonne lagen 😉






Danach fuhren wir noch bis zum alten Leuchtturm und dort waren dann die Massen. Wir schafften es gerade noch vor der Schließung um 16:30 die 310 Stufen, inklusive Gegenverkehr, hinunter, doch reichte die Zeit gerade mal dazu um einmal herumzulaufen. Und ehrlich so toll war das dann gar nicht, weil alles sehr ungepflegt aussieht. Da wäre es gescheiter gewesen wenn wir gleich zum South Beach gefahren wären. Da war es dann richtig toll! Feiner Sandstrand, hohe Wellen, starker Wind, aber sehr schnell eiskalte Füße.


Abendessen waren wir dann nochmals im Saltwater Oyster Depot, wo wir vorausschauend einen Tisch reserviert hatten, denn es scheint nur so als dass man am (im wahrsten Sinne des Wortes) Ende der Platte ist, sondern hier geben sich Reich und Schön aus SF, das ca. 60 Kilometer entfernt ist, die Türklinke in die Hand. Das Essen war wieder wunderbar. Sagte ich schon, dass ich gedünstete Austern in allen Variationen mag?
Danach gönnten wir uns noch ein Getränk im Westernsaloon, der wie im Film aussah 😃. Ein stimmiger Ausklang für einen sehr entspannten Tag.